Projektunterstützung - Alpenschneehase im Klimawandel

Wir als Fellowship freuen uns, das Forschungsprojekt -

Alpenschneehase im Klimawandel mit insgesamt 5.000 € unterstützen zu können. 

Das Projekt wird Begleitet und Mitinitiiert durch unseren Freund Prof. Dr. Hackländer der Universität für Bodenkultur Wien.

 

Alpenschneehasen im Klimawandel


Alpenschneehasen (Lepus timidus varronis) sind als Eiszeitrelikt dem Klimawandel mehrfach ausgesetzt. Zum einen passt das Muster des Fellfarbwechsels von braun zu weiß im Herbst und von weiß zu braun im Frühling nicht mehr zur Schneelage. Der weiße Hase ist durch die kürzere Schneelage durch seine Fellfarbe tags und nachts auf dem Präsentierteller und wird von den Prädatoren geschlagen. Andererseits profitiert der nah verwandte Feldhase (L. europaeus) von der Erwärmung und breitet sich in höhere Lagen der Alpen aus. Der Feldhase verdrängt den Schneehasen und in der Überlappungszone verpaaren sich beide Arten, was zu fruchtbaren Nachkommen führt. Für den Alpenschneehasen wird es also eng. Seine Ausweichmöglichkeiten in höhere Lagen sind beschränkt, da dort zwar Schnee länger liegen bleibt, aber durch den kaum vorhandenen Boden auch keine Vegetation zur Verfügung steht, die ein Überleben ermöglicht. Alternativ könnte der Schneehase seinen Fellfarbwechsel anpassen und die Weißphase verkürzen. Es ist jedoch unbekannt, ob die genetische Vielfalt in der Population und die Anzahl der Hasen an sich groß genug ist, um eine derartige Anpassung zu ermöglichen.


Der Schneehase ist für die Zentralpen nicht nur in manchen Regionen eine bedeutende Wildart, deren Bejagung Tradition und Kultur ist, sondern auch eine Modellart, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität plakativ demonstriert.


In einem laufenden Projekt in Graubünden sollen mögliche Anpassungsstrategien der Alpenschneehasen näher beleuchtet werden.

Ziel ist es, …
• …. im Untersuchungsgebiet die Populationsentwicklungen der beiden Hasenarten und deren Hybriden zu berechnen.
• …. die Verteilung von Alpenschneehasen, Feldhasen und deren Hybriden über den gesamten Alpenraum zu modellieren.
• …. abzuleiten, wo im gesamten Alpenraum instabile Gebiete vorkommen, in denen der Schneehasen zu verschwinden droht.


Dazu werden entlang von Transekten über die Höhenstufen hinweg Losungen der Hasen gesammelt und genetisch analysiert. So ergeben sich Informationen, die für Verwandtschaftsanalysen sowie Modellierungen der Populationsentwicklung und der Populationswachstumsrate herangezogen werden können.


Das Projekt läuft bereits seit vier Jahren, aber zur Erreichung einer kritischen Stichprobe für solide wissenschaftliche Analysen müssen weitere vier Jahre Daten erhoben werden. Die dafür kalkulierten Kosten betragen insgesamt 120.000 Euro. Davon werden bereits 90.000 Euro vom Amt für Jagd und Fischerei Graubünden, von der Deutschen Gesellschaft für Säugetierkunde, von der Basler Stiftung für biologische Forschung und von der Deutschen Wildtier Stiftung zur Verfügung gestellt.

Offen sind noch 30.000 Euro und es wäre großartig, wenn der International Rotary Fellowship of Hunters dazu beitragen könnte.


Univ.Prof. Dr. Klaus Hackländer, Universität für Bodenkultur Wien, RC Wien-Ring und Projektinitiator

Zurück